Windows 10 S zwingt Anwendern Edge und Bing auf

Das neu vorgestellte Windows 10 S wurde in erster Linie für günstigere Windows-Notebooks entwickelt. Die neue Variante des Betriebssystems erscheint allerdings mit einige nennenswerten Einschränkungen, welche den einen oder anderen Nutzer nicht erfreuen dürften.

Mit Windows 10 S will Microsoft nach eigenen Angaben vor allem auf dem Bildungssektor nachhaltig Fuß fassen. Gleichzeitig enthält die etwas abgespeckte Windows-Variante einige Einschränkungen. So ist das Betriebssystem zum Beispiel ausschließlich mit Software aus dem Windows Store kompatibel. Das Installieren von anderen Programmen wird nicht möglich sein.

Zudem wurde nun bekannt, dass Windows 10 S ausschließlich die Nutzung des Browsers Edge sowie der Suchmaschine Bing zulässt. Ein manueller Eingriff durch eigene Angaben in der URL-Leiste des Browsers sind jedoch weiterhin möglich, sodass sich die Problematik mit der Frage nach der Suchmaschine binnen kurzer erübrigt haben dürfte. Chrome- sowie Firefox-Verknüpfungen auf dem Desktop sind hingegen nicht realisierbar. Beide konkurrierenden Softwareprodukte sind ohnehin nicht im Windows Store verfügbar.

Microsoft verkauft kaum mehr Windows Phones

Es galt lediglich als eine Frage der Zeit, bis es kaum mehr Windows Smartphones geben wird. Im vergangen Quartal ist der Umsatz mit den Geräten auf fünf Millionen US-Dollar gesunken. Mircosoft-CFO Amy Hood bestätigte das Ergebnis mit den Worten „keine substantiellen Einnahmen in diesem Quartal“. Auch im kommenden Quartal rechnet der US-Konzern mit nicht weiter nennenswerten Einnahmen in diesem Bereich. Angesichts eines Gesamtumsatzes von 26,6 Milliarden US-Dollar fallen fünf Millionen allerdings verhältnismäßig schwach ins Gewicht.

Außerdem wird das Windows 10 Creators Updade von kaum einem Windows-Smartphone unterstützt. Allein für die Lumia-Reihe gab es bereits seit mehr als zwölf Monaten keine einzige Software-Aktualisierung mehr. Vor diesem Hintergrund sind sich Beobachter der Branche einige, dass eine Wiederbelebung des Mobile-Sektors seitens Microsoft in weiter Ferne zu sein scheint. Viele Entwickler haben sich deshalb schon vor längere Zeit von der Plattform distanziert und widmen sich neuen, vielversprechenderen Projekten.

Wesentlich wahrscheinlicher ist, dass sich die Redmonder verstärkt auf die Entwicklung von Software-Produkten für iOS sowie Android fokussieren. Selbst im eigenen Online-Shop bietet Microsoft Smartphones von Samsung an. Der einst so vielversprechende Continuum-Plan von Microsoft scheint allem Anschein nach begraben worden zu sein und muss neuen nach aktueller Lage anderen bzw. neuen Projekten Platz machen.

Windows Creators Update

Windows 10 läuft mittlerweile auf rund einem Viertel aller PCs weltweit. In Zahlen ausgedrückt macht dies 400 Millionen Endgeräte aus. Doch nur ein Bruchteil dieser Masse nutzt bereits das Creators Update. Nicht, weil er es nicht nutzen möchte, sondern weil ihm der Download des Programms von Microsoft noch nicht angeboten wurde. Hierfür ist das App-Center zuständig, in welchem neben generellen Sicherheitsupdates eben auch bestimmte Systemupgrades angeboten und teilweise sogar im Hintergrund installiert werden. Personen, die von dem Download-Angebot noch keinen Gebrauch machen konnten beziehungsweise dürfen, greifen deshalb vereinzelt in die Trickkiste und installieren das Creators Update manuell. Dies sieht Microsoft allerdings gar nicht gern: Der Sprecher John Cable hat vor Kurzem in einem Blog-Posting mitgeteilt, Windows verteile das Update nach einem ganz bestimmten Muster.

Dieses Muster sähe vor, das Creators Update absteigend der Systemkompatibilität anzubieten. Prinzipiell seien zwar alle Windows-10-PCs auch für das Creators Update empfänglich, doch die zahlreichen Hardwarekomponenten, die sich einige PC-Nutzer gerne in Eigenregie zusammenstellen oder nachrüsten, könnten angeblich zu Problemen führen. Microsoft hätte bisweilen nämlich noch nicht sämtliche Hardwarekomponenten in dem Update einbeziehen können, sodass zum Beispiel vereinzelte Treiber nicht unterstützt beziehungsweise aktualisiert werden könnten. Um den Supportdienst des Unternehmens nicht zu überlasten, bat Cable nun darum, das Creators Update nicht manuell zu installieren. Das Team sei bereits jetzt mit der flächenmäßigen Bereitstellung ausgelastet und arbeite zudem mit Hochdruck daran, die Systemkompatibilität des Updates auszuweiten.

Ein nachvollziehbarer Schachzug also, den Microsoft tätigt, doch letzten Endes liegt die Entscheidung beim Kunden. Wer die Vorteile des Creators Updates genießen möchte, kann dies nach wie vor mit einer manuellen Installation tun, muss allerdings mit Aussetzern und Fehlermeldungen beziehungsweise eingeschränkten Diensten rechnen.

Zwei großes Updates pro Jahr für Windows 10

Zukünftig soll Windows 10 zwei Mal pro Jahr ein Update erhalten. Der Umfang beläuft sich nach Angaben von Microsoft in den Dimensionen des Creatores oder Anniversary Updates. Schon im kommenden September soll der Startschuss für ein weiteres großes Update gegeben werden. Weiter heißt es aus Konzernkreisen, dass auch Nutzer von Office 365 von den aktuellen Planungen profitieren sollen.

Bernardo Caldas, Windows Marketing Manager bei Microsoft, erläuterte in einem Blog-Beitrag, dass in Zukunft neben Windows 10, Office 365 ProPlus sowie der System Center Configuration Manager halbjährlich mit einer umfangreichen Aktualisierung versorgt werden. Auf diese Weise können sich Anwender laut Caldas besser auf kommende Updates einstellen und die jeweiligen Aktualisierungen komfortabler verwalten. Neuinstallationen des kompletten Systems seien damit endgültig der Vergangenheit zuzuschreiben, so der Windows Marketing Manager weiter in seiner Mitteilung.

Darüber hinaus gab er bekannt, dass jeder Support für Windows-10-Versionen für einen Zeitraum von 18 Monaten gewährleistet sein wird. Das neue Update unter dem Codenamen „Redstone 3“ könnte demnach bereits in diesen neu definierten Support-Zyklus inbegriffen sein. Genauere Angaben machte Caldas hierzu nicht.

Synchronisationsprobleme unter Windows Phone 8.1

Einige Nutzer von Windows Phone 8.1 berichtet aktuell davon, dass es ihnen nicht möglich ist, ihre Daten mit Microsoft Services zu synchronisieren. Ungefähr zur gleichen Zeit verkündete Microsoft offiziell Probleme bei seiner App für Windows 10 Mobile.

Zwei Probleme, die kein gutes Licht auf Windows Phone 8.1 werfen: Sowohl das eine oder andere Synchronisationproblem als auch die Upgrade-App für Windows 8.1 auf Windows 10 Mobile werfen aktuell dunkle Schatten voraus. Bis sich die ersten Meinungen in einschlägigen Foren breit machen, dürfte nicht viel Zeit vergehen und dem Unternehmen einige Kritik nicht erspart lassen.

Bereits jetzt klagen viele Nutzer darüber, dass sie keine Daten mehr mit ihrem persönlichen Onedrive-Konto synchronisiern können. Der bisher angepriesene Workaround in Form einer Umbenennung der jeweiligen Datei ist ebenfalls zum Scheitern verurteilt, so die Anwender weiter. Sehr schnell reagierten die Verantwortlichen bei Microsoft und bestätigten die Berichte der unzufriedenen Nutzer. Demnach handelt es sich bei diesem Problem um einen Einzelfall. Eine Lösung solle bereits in Arbeit sein.

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