Platz 1:1983: Fehler im Frühwarnsystem der UdSSR löst beinahe den dritten Weltrkieg aus
Nur das richtige Bauchgefühl des Wachhabenden Stanislav Petrov hat damals den dritten Weltkrieg verhindert. Sein Frühwarnsystem hatte ihm den Start von 5 ICBMs der USA gemeldet und der aufmerksame Offizier bemerkte, dass im Falle eines echten Angriffs vermutlich mehr als fünf Raketen gestartet wären.
Platz 2: 1996: Explosion der Ariane 5
Was passiert, wenn man versucht, einen 64-Bit-Wert in ein 16-Bit-Register zu schreiben? Schlimmstenfalls wird dadurch die Explosion einer Weltraumrakete bedingt. In diesem Falle war der 64-Bit-Wert die Seitwärtsgeschwindigkeit der Rakete. Das Redundanzsystem konnte den Fehler natürlich nur reproduzieren, da dieselbe Software darauf lief. Das Kontrollzentrum detonierte die unsteuerbar gewordene Ariane 5 daraufhin manuell.
Platz 3: 1998: Mars-Sonde zerschellt auf dem roten Planeten
Weil eine Zuliefererfirma der NASA das in den USA übliche, imperiale Einheitensystem nutzten während die US-Raumfahrtbehörde die international standardisierten metrischen Einheiten verwendet, gab es gravierende Abweichungen im Navigationssystem, die zur Zerstörung des Mars Polar Landers führten.
Platz 4:2006: Airbus-A380-Teile passen nicht zusammen
Die deutsche und die französische Niederlassung von Airbus nutzten zur Planung ihrer A380-Bauteile verschiedene Versionen der 3D-Software CATIA. Dadurch kam es beim geplanten Zusammenbau der gefertigen Teile zu Ungenauigkeiten bei der Kabelführung. Die Verkabelung musste teilweise überarbeitet werden.
Platz 5:1999/2000: Das Y2K-Problem kostet über 400 Mrd. Pfund
Da sinnvollerweise (Achtung: Ironie) Jahreszahlen in den meisten Computersystemen nur in einem zweistelligen Format gespeichert wurden, machte sich Ende des letzten Jahrtausends eine Panik breit. Man befürchtete, PC-Systeme würden nach dem Jahreswechsel nicht mehr korrekt funktionieren. Die IT-Industrie setzte geschätzte 400 Mrd. Pfund im Zuge der Lösung des Problems um.
Platz 6:2006: Das Laptop-Batterien-Disaster
Es begann alles mit einer zu dünnen Durchschlagsicherung in den Zellen der Laptop-Batterien, setzte sich mit dem Abfackeln eines Notebooks auf einer japanischen Messe fort und endete in einer weltweiten Akku-Rückrufaktion mehrerer großer Notebookhersteller. Allein Dell musste sicherheitshalber, wie es hieß, 4,1 Millionen Akkus austauschen.
Platz 7:2007: 17.000 Fluggäste wegen defekter NIC am Boden festgehalten
Auf dem Flughafen von Los Angeles kam es dieses Jahr zu 17.000 Fluggastverspätungen aufgrund einer fehlerhaften Netzwerkkarte. Diese hatte sich einfach nicht abgeschaltet, sondern die fehlerhaften Daten munter weiter gesendet und damit in einer Kaskade das gesamte Netzwerk der USCBP (US Customs and Border Protection) lahmgelegt. Während der rund acht Stunden andauernden Panne durfte niemand die US-Grenzen am Flughafen übertreten.
Platz 8:1990: AT-&-T-Netzwerk kollabiert
Eine einzelne, fehlerhafte Codezeile war Schuld am Ausfall eines der 114 Schaltzentren von AT & T, welches sukzessive die anderen Schaltzentren ebenfalls ausfallen ließ. 75 Millionen Telefonanrufe konnten in der Zeit im Jahre 1990 nicht durchgestellt werden und allein American Airlines schätzt, dass 200.000 Reservierungen infolge des Software-Fehlers ausgefallen sind.
Platz 9:2004: 1 Mrd. britische Pfund an Steuergeldern verschwendet
Weil sowohl die Organisationsstruktur als auch die EDV-Systeme der Child Support Agency zugleich umgestellt wurden, bezahlte man rund 1,9 Millionen Menschen zuviel und 700.000 Menschen zuwenig Beihilfen aus.
Platz 10:1999: Britische Passämter im Ausnahmezustand
Weil man ein neues Computersystem ohne ausreichenden Beta-Test und ohne entsprechende Mitarbeiterschulung einführte und kurz zuvor eine Änderung des Meldegesetzes in Kraft getreten war, nach der auch unter 16-Jährige bei einer Reise ins Ausland einen britischen Pass besitzen mussten, waren 1999 die britischen Passämter hoffnungslos mit dem Andrang und der hohen Bearbeitungszeit pro Antragsteller überfordert.
Auch ein ganz heißer Kandidat: Den britischen Behörden sind diesen Monat zwei optische Datenträger abhanden gekommen - nur mit einem Passwort geschützt, aber nicht verschlüsselt. Das Dumme daran: Darauf befanden sich persönliche Daten von 25 Millionen Kindergeldempfängern.
(pietätvollerweise ist dabei auf Pannen, die Menschenleben gefordert haben, verzichtet worden)Quelle: ZDNet.de / pcgameshardware.de