Microsoft-Tool soll „Updated-Desaster“ aus der Welt schaffen

Das aktuelle Update KB3194496 hat sich sowohl für Microsoft als auch für Windows-10-Nutzer zu einem Desaster entwickelt. Weiterhin warten viele Nutzer ratlos auf die Unterstützung von Microsoft. Laut Konzern soll bald ein „Clean-up-Tool“ zur Verfügung stehen.

Viele Anwender auf der ganzen Welt kämpfen bereits seit mehreren Tagen gegen eklatante Fehler nach der Installation des Windows-10-Updates KB3194496. Ein Großteil der Rechner bleiben während des Bootvorgangs in einer Endlosschleife hängen. Microsoft hat das Problem bestätigt, aber keine Lösung in Aussicht gestellt. Nach Angaben des Unternehmens arbeiten die Entwickler an einem Tool, welches das Problem aus der Welt schaffen soll.

Angekündigt wurde der Heilsbringer durch einen Microsoft-Moderator im hauseigenen Supportforum des Softwareherstellers. Was das Tool bewirken soll, lies dieser jedoch offen. Vor diesem Hintergrund ist es nach wie vor ungewiss, wie das Hilfsmittel den Anwender erreichen und in welcher Form das „Update-Update“ für eine Besserung sorgen soll.

Tragischer ist allerdings die Tatsache, dass das Problem bereits im Windows-Insider-Programm durch dessen Teilnehmer erkannt wurde. Wie sich Microsoft hierzu äußern wird bleibt abzuwarten. Mit dem aktuellen Bug verliert das Programm jedoch nach Meinung einiger Experten an Glaubwürdigkeit.

Aktuelles Windows-10-Update erzeugt Reboots

Das Windows-10-Update KB 3194496 sorgt bei vielen Nutzern für ungewollte Reboots. In den meisten Fällen misslingt die Installation des Updates. Dieser Umstand äußert sich nach dem üblichen Neustart in einem erneuten Reboot des Systems. Aufmerksame Nutzer haben sich schnell im Internet gemeldet, wodurch die Community einen nützlichen Workaround erarbeiten konnte.

Ein Anwender berichtete der Netzgemeinde, dass nur einer von drei Windows-10-Systemen nach der Installation des Updates KB 3194496 korrekt funktioniert hat. Nach dem Installation als Fehlschlag vom Betriebssystem erkannt wurde, erfolg ein Neustart. Im Anschluss setzt sich Windows 10 auf die letzte funktionierende Version zurück. Wer hierbei guter Dinge ist, wird umgehend enttäuscht: Der Aktualisierungsvorgang startet abermals und führt den Anwender in eine Endlosschleife.

Einige Nutzer konnten das Problem aus der Welt schaffen, indem sie die Update-Automatik ausgeschaltet und die Prozedur manuell durchgeführt haben. Zuvor müssen allerdings alle Einträge unter C:\Windows\System32\Tasks\Microsoft\XblGameSaveund sowie der Registry-Eintrag HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\WindowsNT\CurrentVersion\Schedule\TaskCache\Tree\Microsoft\XblGameSave auf dem Betriebssystem beseitigt werden.

Indes bestätigte Microsoft das Problem. Nach eigenen Angaben arbeiten die Entwickler derzeit an einem Patch, der den Fehler vollständig beheben soll.

Microsoft wird Entwicklung und Vertrieb des Windows-Phones erheblich reduzieren

In Nutzerkreisen ist es schon seit geraumer Zeit ein offenes Geheimnis – das Windows-Phone hat seine beste Zeit längst hinter sich. Microsoft gesteht dies nun ein und gibt bekannt, das Geschäft mit dem hauseigenen Smartphone-OS radikal zu reduzieren.

Schon im Mai sickerte an die Öffentlichkeit dass Microsoft 1850 Angestellte entlassen werde, allesamt aus dem Arbeitsbereich Smartphone. Gepaart mit einer Studie, die das amerikanische Marktforschungsinstitut Gartner durchführte und in der festgestellt wurde dass der Marktanteil von Windows-Phones im ersten Quartal 2016 nur bei 0,7% lag, kündigte sich die Rückzugsentscheidung des Konzerns bereits im Stillen an. Auch scheint Windows 10 Mobile nie den Durchbruch geschafft zu haben, den die Entwickler sich erhofften. Heute, fast 2 Jahre nach der Vorstellung dieses OS, ist es nach wie vor nur auf einigen wenigen Smartphone-Modellen des Herstellers Lumia lauffähig – trotz kontinuierlicher Weiterentwicklung und zahlreichen Updates.

Laut des Corporate Vice President von Microsoft Frankreich, Vahé Torrosian, möchte Microsoft sich im Smartphonebereich zukünftig nur noch im Bereich von spezialisierten bzw. Business-Modellen betätigen. Der durchschnittliche Smartphonenutzer wird von den Windows-Telefonen also zukünftig kaum mehr etwas zu hören bekommen. Weiterhin dominant bleiben also Android-Geräte, gefolgt von Smartphones die unter Apples iOS laufen.

Windows 7 weiterhin stark verbreitet

Trotz der einjährigen Gratisupdate-Phase für Windows 10 ist Windows 7 weiterhin stark verbreitet und lässt seinen Nachfolger insbesondere auf Desktop-Systemen weiter hinter sich. Zu diesem Ergebnis kommt das Statistik-Portal Statista.com im Rahmen einer aktuellen Auswertung.

Das „beste Windows aller Zeiten“ soll nach den Vorstellungen der Microsoft-Verantwortlichen bis zum Jahr 2018 auf einer Milliarde Geräte seinen Dienst verrichten. Trotz des kostenlosen Upgrade-Angebots blieben die Nutzer unerwartet stur und zeigten sich darüber hinaus von der aggressiven Vermarktungspolitik für Windows 10 mehr als nur enttäuscht. Aktuelle Berichte legen nahe, dass Windows 10 derzeit auf 400 Millionen Endgeräten weltweit im Einsatz ist. Offiziell spricht Microsoft nicht gerne darüber, aber Fakt ist, dass sich die Redmonder bereits vor geraumer Zeit vom Milliardenziel verabschiedet haben.

Rein statistisch betrachtet, besitzt Microsoft im Desktop-Bereich einen Marktanteil von 82 Prozent. 13 Monate nach der Veröffentlichung von Windows 10 besitzt Windows 7 noch immer einen Marktanteil von rund 40 Prozent. Mit 24 Prozent Marktanteil ist das aktuelle Betriebssystem nach wie vor weit abgeschlagen und macht nur langsam Boden gut. Aus historischer Sicht ist der Marktstart von Windows 10 mit dem von Windows 7 vergleichbar. Allerdings wurde das in die Jahre gekommene Betriebssystem seiner Zeit nicht für ein Jahr kostenlos angeboten.

Windows 10: Schadenersatzforderung vom englischen Verbraucherschutz

Aufgrund der überwiegend sehr penetrant gestalteten Hinweise zum kostenlosen Update auf Windows 10 erhielt der britische Verbraucherschutz „Which?“ tausende Beschwerden. Angesichts dieser Vorgehensweise ist die Organisation nun der Auffassung, dass Microsoft den betroffenen Nutzern eine finanzielle Entschädigung zukommen lassen sollte.

„Which?“ ist eine Kombination aus Vergleichsportal, Stiftung Warentest und Verbraucherschutz in Großbritannien. Aufgrund der vielseitigen Ausrichtung ist die Organisation eine wichtige Anlaufstelle für viele Briten. Wegen der aggressiven Werbung für Windows 10 sieht sich „Which?“ deshalb auch bei diesem Produkt in der Pflicht zu handeln und die Interessen der Verbraucher zu vertreten.

Wie die Einrichtung mitteilte, seien über 1.000 Beschwerden im Zusammenhang mit Windows 10 eingegangen. Oftmals heißt es in den Schreiben, dass das Betriebssystem vielen Anwendern „wie ein unerwünschter Gast“ aufgedrängt worden sei. Darüber hinaus sei es mehrfach zu Kompatibilitätsproblemen mit Druckern oder anderen Peripheriegeräten gekommen. Zudem wäre die Synchronisation des E-Mail-Postfachs nicht mehr gewährleistet gewesen. Dateien waren außerdem nicht mehr auf dem Rechner auffindbar.

Die britischen Verbraucherschützer fordern Microsoft deshalb offiziell dazu auf, gemäß Consumer Rights Acts aus dem Jahr 2015 die Rechte der Betroffenen Nutzer zu achten und Schadenersatz an diese zu bezahlen.

» Windows