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Dem MS-Word-Standard geht es an den Kragen

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Dem MS-Word-Standard geht es an den Kragen
« am: 30. Oktober 2007, 17:31:21 »
Das Auswärtige Amt hat zur ersten internationalen Anwenderkonferenz für das Open Document Format (ODF) geladen. Es verkabelt seine Diplomaten schon seit Jahren mit Open Source. In Freiburg will man sämtliche Dokumente auf PDF und ODF umstellen. In München und Heilbronn strebt man nach ähnlichen Lösungen. Richter Yatindra Singh vom High Court in Allahabad teilte mit, dort nehme man überhaupt keine doc-Dokumente mehr entgegen. Das deutsche Außenministerium betrachtet sich als Vorreiter solcher Entwicklung.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/98158

Weiß jemand mehr über ODF? Es soll schon ISO-standardisiert sein.

(auto)bot

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« Antwort #1 am: 31. Oktober 2007, 02:27:09 »
Ich selbst habe davon noch nie gehört. Und Word-Dokumente lassen sich doch eigentlich auf fast jedem Computer öffnen. Und selbst die wichtigsten Open-Source-Office-Programme dürften mit diesem Format kein Problem haben. Offensichtlich stört es einfach, dass Word von Microsoft kommt. Genauso gut könnte man gegen Adobe wettern, denn das PDF-Format ist ja auch Standard und der Acrobat Reader ein Pflichtprogramm auf jedem Rechner.

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« Antwort #2 am: 31. Oktober 2007, 13:13:00 »
Hier könnte man sich übrigens die Spezifikation zum ODF-ISO-Standard (ISO/IEC 26300:2006) herunterladen
http://www.iso.org/iso/iso_catalogue/catalogue_tc/catalogue_detail.htm?csnumber=43485
wenn man gerade 342 Schweizer Fränkli übrig hat. Ein bißchen viel für "Open Source", oder nicht?

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« Antwort #3 am: 31. Oktober 2007, 16:24:14 »
PDF-Dokumente verstehe ich ja noch, damit kann man ein Dokument doch sicherer machen als mit Word. Allerdings nichts ist in der Pixel und Bytes-Welt sicher.

Mit ODF hat man versucht das Rad doch wieder neu zu erfinden. Ich denke auch, das der einzige Grund die Umgehung des Microsoft-Monopols ist. Aber ob dies der richtige Weg ist oder man nicht lieber Microsoft mit ins Boot holen sollte.

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« Antwort #4 am: 01. November 2007, 08:42:36 »
Also um mal einiges hier aufzuklären :).

ODF ist ein freies Format, damit der Dokumentenaustausch nicht mehr von einem einzigen Programm abhängig ist und die Nutzer eine Wahl haben, was sie nutzen möchten. Microsoft steuert natürlich mit Ihrer bisherigen Politik dagegen indem sie ihr Dateiformat an ihr Office binden und die Spezifikation nicht rausgeben. Und MS-Office Dokumente können nicht von OSS Programmen wie OpenOffice ohne probleme geöffnet werden. Diese haben das MS-Office format nachprogrammiert. D.h. Sie haben versucht das MS Office Dateiformat soweit es rechtlich möglich war zu untersuchen und einen kompatiblen Filter geschrieben. Deshalb gibts auch meist teilweise unlösbare Probleme, wenn in einem MS-Office Dokument auch mal mehr aus nur Text steht. ODF sollte es möglich machen, das z.B. Behörden ihre Dokumente Problemlos austauschen können ohne an ein gemeinsames Programm gebunden zu sein. Bei dieser ganzen ODF Geschichte schließt auch keiner MS aus. Im gegenteil. Es würden viele begüßen, wenn Microsoft da mit machen würde und in seinen Office Produkten ODF unterstützen würde. Aber MS will nicht. Stattdessen bauen sie ein neues eigenes auf XML basierendes Format dessen Spezifikation allein über 6000 Seiten fasst. MS hat auch versucht dieses Dateiformat als ISO durchzukriegen jedoch zum glück bisher damit kein glück gehabt. Denn dieses neue Format ist genauso nicht zugänglich und wieder an MS gebunden. Was PDF angeht, kann man das nicht so richtig vergleichen. Adobe hat zwar ihren Filter (nebenbei ein Filter ist der Programmteil womit man eine Datei nach einem Schema ausliest) geschützt und nicht zugänglich. Aber die Spezifikation des PDF formats ist frei zugänglich und verfügbar. D.h. wer in seinem eigenen Programm PDF unterstützen möchte muss nicht auf den Adobe Algorithmus zurückgreifen sondern kann auf Basis der Spezifikation einen eigenen Filter schreiben. So ist erstmal genug zu lesen  :tongue:  :wink

Blacky

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Re: Dem MS-Word-Standard geht es an den Kragen
« Antwort #5 am: 01. November 2007, 08:56:59 »
Na das ist doch mal eine Erklärung jetzt habe ich wieder was dazu gelernt.
Ich habe mich nie damit befasst aber nun weis ich das ich bei meinen Kits zu ich zum Download anbiete keine
Word Dokumente mehr beifügen werden. Damit auch andere es lesen können wird es nur noch im Texteditor geschrieben.

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« Antwort #6 am: 01. November 2007, 09:00:48 »
Textdateien sind gut, aber du kannst ruhig PDF nutzen, solange es auf gegenseite nicht editiert werden muss. Und auf Windowsseite ist die wahrscheinlichkeit hoch, dass ein Acrobat Reader installiert ist, und abseits von Windows (z.B. Linux) bringen zahlreiche dev. andere Programme mit, die PDF lesen können. Bei meinen Bewerbungen z.B. setze ich auf PDF. hab als ich mich vor jahren beworben habe keine einzige Papierbewerbung verschickt. Ist sehr kostenschonend :-) nur leider nicht in alle Branchen gewünscht

PDFs kannst du mit OpenOffice erstellen (der kann fast alles in PDF exportieren) oder falls Du MS Office verwendest kannst Du auf PDF drucker ala FreePDF XP zurückgreifen.

Blacky

  • Gast
« Antwort #7 am: 01. November 2007, 09:07:25 »
wir haben MS Office 2003.

aber ich weis ja nicht was die anderen für Programme haben.
da meine Kits auf dem Blog zum download angeboten werden.
Ich sehen zwar aus welchen Land die Gäste auf dem Blog kommen aber mehr auch nicht.


Bewerbungen als PDF ?
das müsste ich mir mal überlegen zumachen. Da ich Bewerbungen am schreiben bin

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« Antwort #8 am: 23. November 2007, 08:23:14 »
Der Bundesrechnungshof hat jetzt die öffentlichen Verwaltungen gerügt, daß sie zu viel Microsoft-Software einsetzen, statt Open-Source-Programme zu benutzen.
http://www.pro-linux.de/news/2007/12014.html
Zitat
Die Bundesverwaltung verfügt über mehr als 300 000 mit
Informationstechnik ausgestattete Arbeitsplätze. In den
letzten Jahren überführte sie ihre Betriebssystem- und
Bürokommunikationssoftware regelmäßig auf neuere
Versionen des etablierten Herstellers mit einem Marktanteil
von 90 %, ohne Alternativen ausreichend zu prüfen.
http://www.bundesrechnungshof.de/veroeffentlichungen/bemerkungen-jahresberichte/bemerkungen-2007.pdf

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« Antwort #9 am: 23. November 2007, 15:53:49 »
Jetzt fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Unserer Regierung (Auswärtiges Amt, Bundesrechnungshof, wer auch immer) geht es ausschließlich ums Geld. Seit sie ihre Diäten mal wieder erhöht haben, müssen sie offensichtlich an anderer Stelle sparen. Daneben hat es trotzdem etwas Anrüchiges, dass es einfach nur gegen Microsoft geht. Und ich kann die ganze Sache auch gar nicht nachvollziehen, weil doch auf der Mehrzahl der Rechner Word vorhanden ist. Wenn sie dann auf Open-Source umgestellt haben, können sie zwar unter sich alles lesen, aber dann keine Word-Dokumente mehr, oder wie? ?(

Davon mal ganz abgesehen: Ich kenne wirklich keine Office-Software, die besser wäre als die von Microsoft. Quasi-Monopol hin oder her, die Streitfrage um die Qualität von Microsoft-Produkten ebenfalls. MS Office ist und bleibt das, was im Foto- und Grafikbereich Adobe CS repräsentiert. Bei Letzterem kann auch keine andere Software mithalten. Und dass sich die Leute nicht entscheiden könnten, bezweifle ich. Beispielsweise ist Aspampoos Office-Suite zu 100% kompatibel mit MS Office. Außerdem ist die so günstig, dass sie fast als Open-Source durchgeht. :]

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Re: Dem MS-Word-Standard geht es an den Kragen
« Antwort #10 am: 23. November 2007, 16:04:46 »
Es geht aber um ein Anwendungsunabhängiges Dateiformat, so das niemand mehr genötigt ist, MS Office zu benutzen. Und das ist mit dem Word Format nunmal nicht der Fall. Egal ob altes oder neues.

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« Antwort #11 am: 23. November 2007, 16:11:57 »
Wie ihr wisst, verstehe ich nichts von Programmierung. Welche Gründe könnte Microsoft denn haben, sein Dateiformat anwendungsspezifisch zu lassen? Wirklich nur aus Profitgründen? Aber wenn andere Office-Programme zu MS Office kompatibel sind, wieso soll dann ein neuer Standard her, der noch mehr Chaos verursacht? ?(

Sorry, ich blick das grad nicht. MS Office bzw. Word ist nun einmal weit verbreitet. Man muss es ja nicht einsetzen, kann doch aber seine bevorzugte Software so programmieren, dass sie auch mit Work-Dokumenten umgehen kann. Wo ist denn da das Problem? ?(

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« Antwort #12 am: 23. November 2007, 16:21:52 »
Genau da liegt ja das Problem. MS bindet genau den Gründen des Profits und des Monopols das Dateiformat an Ihre Produkte. Technisch ist das kein Hindernis und auch kein Thema. es ist nur Politik und Wirtschaft im Spiel bei der Sache. Und die MS-Office kompatibilität ander Office suiten z.B. OpenOffice, ist eher rudimentär, da MS den Aufbau der MS Dokumente nicht veröffentlich oder freigegeben hat. Wie das bei OpenXML der Fall ist weiß ich nicht genau. In den meisten fällen ist die kompatibilität nachgebaut. man bekommt die Spezifikation des MS Dateiformats nur gegen einen horrenden Preis. Aus Technischer sich ist das MS Office format auch net das Gelbe vom Ei. Die Spezifikation des neuen OpenXML formats umfasst mehr als 6000!! Seiten. zum vergleich, PDF hat knapp 1000 und deckt IMHO den kompletten Funktionsbereich ab. ODF ist also ISO standard anerkannt. MS will aber aus Monopolgründen das nicht unterstützen und versucht sein OpenXML als ISO durchzudrücken damit man weiter MS Office kaufen muss. (schau dir dazu mal meinen ersten Post in diesem Thread an)

Und noch eins zum Schluss. MS Office ist nicht so weit verbreitet weil es so toll ist (Test bescheinigen zumindest Word das genaue Gegenteil) sondern weil oben beschriebene Monopolmethodik schon immer und noch nie anders betrieben wurde.

  • Silent Whisper
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« Antwort #13 am: 23. November 2007, 16:26:54 »
Alles schon gelesen, ReaperX. :zwinkern

Und bevor ich noch durchdrehe... mich betrifft es ja eh nicht. Ich setze auf MS Office. Nach mir die Sinflut. In diesem Sinne, aus die Maus. :baby:

  • Windows Me
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« Antwort #14 am: 23. November 2007, 16:30:57 »
 :] Was du Privat nutzt ist deine Sache und da wird dir keiner rein reden können. Im öffentlichen Bereich ist so eine Anwendungsbindung des Dateiformats einfach hinderlich weil man aus Prinzip keine 100% Verfügbarkeit vom MS Office auf allen öffendlichen ebenen sicherstellen kann und es auch Marktwirtschaftlich nicht tragbar ist.
Und MS weiß, wenn sich das durchsetzt werden wesendlich weniger Office lizenzen über den Tisch rollen.
Denn nicht jeder ist mit MS Office oder gar Windows unterwegs. Ich setzte IMHO auf OpenOffice. Hier in der Firma wird zwar auch MS Office benutzt aber zumindest hier in der Entwicklung (für Dokus etc.) haben wir es mittlerweile abgesetzt, weil die Wordmacken einfach nicht mehr tragbar waren. Produktiv ist was anderes :-)

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